Demographischer Wandel, herausfordernde Arbeitsbedingungen sowie Abwanderung in andere Berufsfelder, haben zu einem Mangel an Pflegepersonal geführt. Dies betrifft sowohl die ambulante, als auch die stationäre Pflege.
Durch gezielte Maßnahmen dem Fachkräftemangel entgegentreten
Neben attraktiveren Arbeitsbedingungen, verstärkter Digitalisierung und konsequenter Entbürokratisierung, liegt in der gezielten Anwerbung ausländischer Pflegefachkräfte ein Ansatz die Situation zumindest zu stabilisieren. Jedoch stellen sich den ausländischen Fachkräften oft bürokratische Hürden und langwierige Anerkennungsverfahren in den Weg, um ihren Ausbildungsberuf in Deutschland vollumfänglich ausüben zu können.
Hintergründe zu neuen Möglichkeiten
Im Jahr 2023 wurden diese Herausforderungen am Runden Tisch Bayern identifiziert und ein Konzept erarbeitet, welches nicht nur den Fachkräftemangel in der Pflege reduzieren, sondern auch die Bürokratie bei der Anerkennung für ausländische Pflegefachkräfte reduzieren soll. Wir berichteten vor einem Jahr bereits über den damaligen bayrischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek und die bayrische Integrationsbeauftragte Gudrun Brendel-Fischer, die zusammen mit bayrischen Bildungsträgern das Konzept der schnellen Anerkennung ausländischer Abschlüsse für Bayern in der Pflege und Medizin vorantreiben wollten.
Denn zur Anerkennung eines Pflegeabschlusses aus einem Drittstaat bedarf es in Deutschland einem Anerkennungsverfahren, das feststellt welche Kompetenzen die Pflegeperson bereits mitbringt und welche noch erworben werden müssen, um den Beruf als Pflegefachkraft in Deutschland ausüben zu können. Dies dient der Aufrechterhaltung der hohen Qualitätsstandards im deutschen Gesundheitssystem. In Bayern wird die Anerkennung nun neu zentral über das Landesamt für Pflege (LfP) gebündelt.
Die Lösung für Pflegefachkräfte aus Drittstaaten
In Bayern bietet das bbw mit modularen Anpassungslehrgängen für Personen aus Drittstaaten eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit ihren Pflegeberuf auch im Freistaat Bayern wieder nachgehen zu können.
Die neuen Anpassungslehrgänge gleichen die Unterschiede von ausländischer und deutscher Berufsqualifikation nach der Pflegeberuflichen-Ausbildungs- und -Prüfungsverordnung (§PFlAPrV) aus. Nach erfolgreichem Abschluss des Lehrgangs erhalten die Fachkräfte eine Teilnahmebestätigung, die dem Landesamt für Pflege Bayern zur Anerkennung vorgelegt wird und ihnen so den Wiedereinstieg in ihrem Pflegeberuf im Freistaat ermöglicht.
Fördermöglichkeit
Der Anpassungslehrgang beim bbw kann durch einen Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit nach dem Qualifizierungschancengesetz (QCG) gefördert werden.
Weitere Prüfungen und Vorbereitungskurse
Vorbereitung auf die Fachsprachenprüfung für Physiotherapeuten*innen aus dem Ausland