Kultursensible Betreuungsarbeit in der Altenpflege
Die heterogene Zusammensetzung der Bewohner*innen (Nationalitäten, Sprachen, Migrationshintergründe, Religionen, Geschlechter, Krankheitsbilder, ...) in den Einrichtungen und in den Wohnbereichen sind eine große Herausforderung für die individuelle Betreuung. Es gilt Sprachbarrieren zu überwinden, Unterschiede in den Erklärungsmustern für Gesundheit und Krankheit in verschiedenen Kulturen zu verstehen, Unterschiede im Betreuungsverständnis und den Betreuungszielen bei allen Beteiligten anzugleichen und unbekannte Verhaltensweisen zu akzeptieren. Beachtung finden dabei eigene Stereotypisierungen und Vorurteile, Werte und Ziele. Die Chancen, die sich durch eine kultursensible Betreuungsarbeit ergeben, können alle Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen bereichern.
Inhalte
- Zahlen, Daten, Fakten, Hintergründe
- Lebenslagen älterer Migrant/innen
- Migration, Gesundheit und Pflegebedürftigkeit
- Voraussetzungen und Herausforderungen
- Kultursensible Betreuung in allen Phasen des Betreuungsprozesses
- Hilfsmittel
- Best Practice-Beispiele
- Die Vielfalt der Kulturen in der Pflege genießen und bewahren
Praxisreflexion
Neben der Vermittlung des Wissens und den entsprechenden Übungseinheiten dazu wird besonders Wert darauf gelegt, Situationen und Erfahrungen aus der Praxis aufzunehmen, zu reflektieren, Handlungsansätze zu bestätigen und neue aufzuzeigen. Der Diskussion und dem Erfahrungsaustausch wird entsprechend Raum gegeben. Das Vorwissen der Teilnehmenden wird miteinbezogen.
Gesetzliche Grundlage
Aufbauend auf den Richtlinien sieht der GKV-Spitzenverband der Pflegekassen zwingend vor, dass die Betreuungskräfte in Pflegeheimen mindestens einmal jährlich eine zweitägige Fortbildung besuchen, in der das vermittelte Wissen aktualisiert und die berufliche Praxis reflektiert wird. Im Rahmen von Heimprüfungen des MDK und der FQAs wird die regelmäßige Teilnahme an Fortbildungen kontrolliert.
Lernziele
Der persönliche Zugang zu den Bewohnern ist für die Arbeit der Betreuungskräfte enorm wichtig. Eine Hilfe ist dabei, die spezifischen Ressourcen und Haltungen, die Menschen mit Migrationshintergrund mitbringen, zu kennen und zu verstehen. Kulturspezifisches Verständnis von Krankheiten und Symptomen, die Bedeutung der Familie, der Religion und der Herkunft sind Voraussetzungen für das Gelingen einer kultursensiblen Betreuungsarbeit.
Kursgebühren
Die Teilnehmergebühr beträgt 195,00 Euro
inklusive Material.
Die Kosten für die zweitägige Fortbildung (16 Unterrichtsstunden)
übernimmt der Träger der SGB XI-Pflegeeinrichtung,
bei dem die Betreuungskräfte beschäftigt sind, oder sie
werden privat bezahlt.
Förderung
Die Bildungsprämie fördert die berufliche Weiterbildung
bis zu 50%. Nähere Informationen finden Sie unter
www.bildungspraemie.info/.